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@@ -0,0 +1,318 @@
+---
+language: Go
+filename: learngo-de.go
+contributors:
+ - ["Joseph Adams", "https://github.com/jcla1"]
+lang: de-de
+---
+Go wurde entwickelt um probleme zu lösen. Sie ist zwar nicht der neuste Trend in
+der Informatik, aber sie ist eine der neusten und schnellsten Wege um Aufgabe in
+der realen Welt zu lösen.
+
+Sie hat vertraute Elemente von imperativen Sprachen mit statisher Typisierung
+und kann schnell kompiliert und ausgeführt werden. Verbunden mit leicht zu
+verstehenden Parallelitäts-Konstrukten, um die heute üblichen mehrkern
+Prozessoren optimal nutzen zu können, eignet sich Go äußerst gut für große
+Programmierprojekte.
+
+Außerdem beinhaltet Go eine gut ausgestattete standard bibliothek und hat eine
+aktive community.
+
+```go
+// Einzeiliger Kommentar
+/* Mehr-
+ zeiliger Kommentar */
+
+// Eine jede Quelldatei beginnt mit einer Packet-Klausel.
+// "main" ist ein besonderer Packetname, da er ein ausführbares Programm
+// einleitet, im Gegensatz zu jedem anderen Namen, der eine Bibliothek
+// deklariert.
+package main
+
+// Ein "import" wird verwendet um Packte zu deklarieren, die in dieser
+// Quelldatei Anwendung finden.
+import (
+ "fmt" // Ein Packet in der Go standard Bibliothek
+ "net/http" // Ja, ein Webserver.
+ "strconv" // Zeichenkettenmanipulation
+)
+
+// Es folgt die Definition einer Funktions, in diesem Fall von "main". Auch hier
+// ist der Name wieder besonders. "main" markiert den Eintrittspunkt des
+// Programms. Vergessen Sie nicht die geschweiften Klammern!
+func main() {
+ // Println gibt eine Zeile zu stdout aus.
+ // Der Prefix "fmt" bestimmt das Packet aus welchem die Funktion stammt.
+ fmt.Println("Hello world!")
+
+ // Aufruf einer weiteren Funktion definiert innerhalb dieses Packets.
+ beyondHello()
+}
+
+// Funktionen können Parameter akzeptieren, diese werden in Klammern deklariert,
+// die aber auch bei keinen Parametern erforderlich sind.
+func beyondHello() {
+ var x int // Deklaration einer Variable, muss vor Gebrauch geschehen.
+ x = 3 // Zuweisung eines Werts.
+ // Kurze Deklaration: Benutzen Sie ":=" um die Typisierung automatisch zu
+ // folgern, die Variable zu deklarieren und ihr einen Wert zu zuweisen.
+ y := 4
+
+ // Eine Funktion mit mehreren Rückgabewerten.
+ sum, prod := learnMultiple(x, y)
+
+ fmt.Println("sum:", sum, "prod:", prod) // Simple Ausgabe
+ learnTypes() // In < y Minuten lernen Sie mehr!
+}
+
+// Funktionen können mehrere Parameter und (mehrere!) Rückgabewerte haben.
+func learnMultiple(x, y int) (sum, prod int) {
+ return x + y, x * y // Wiedergabe zweier Werte
+}
+
+// Überblick ueber einige eingebaute Typen und Literale.
+func learnTypes() {
+ // Kurze Deklarationen sind die Norm.
+ s := "Lernen Sie Go!" // Zeichenketten-Typ
+
+ s2 := `Eine "raw" Zeichenkette kann
+Zeilenumbrüche beinhalten.` // Selber Zeichenketten-Typ
+
+ // nicht-ASCII Literal. Go Quelltext ist UTF-8 kompatibel.
+ g := 'Σ' // Ein Runen-Typ, alias int32, gebraucht für unicode code points.
+
+ f := 3.14195 // float64, eine IEEE-754 64-bit Dezimalzahl
+ c := 3 + 4i // complex128, besteht intern aus zwei float64-er
+
+ // "var"-Syntax mit Initalwert
+ var u uint = 7 // Vorzeichenlos, aber die Größe ist implementationsabhängig
+ var pi float32 = 22. / 7
+
+ // Umwandlungs-Syntax mit kurzer Deklaration
+ n := byte('\n') // byte ist ein Alias für uint8
+
+ // Arrays haben bei Kompile-Zeit festgelegte Größen
+ var a4 [4]int // Ein Array mit 4 ints, alle mit Initialwert 0
+ a3 := [...]int{3, 1, 5} // Ein Array mit 4 ints, Initialwerte wie angezeigt
+
+ // "slices" haben eine dynamische Größe. Arrays und Slices haben beide ihre
+ // Vorzüge, aber slices werden viel häufiger verwendet
+ s3 := []int{4, 5, 9} // Vergleichen Sie mit a3, hier: keine Ellipse
+ s4 := make([]int, 4) // Weist Speicher für 4 ints zu, alle mit Initialwert 0
+ var d2 [][]float64 // Nur eine Deklaration, keine Speicherzuweisung
+ bs := []byte("eine slice") // Umwandlungs-Syntax
+
+ p, q := learnMemory() // Deklariert p & q als Zeiger zu einer int.
+ fmt.Println(*p, *q) // Die gibt die zwei Werte aus. "*" für den Zugriff
+
+ // "Maps" sind dynamische Datenstrukturen mit variabler Größe. Sie sind wie
+ // "hashs" oder "dictionaries" aus anderen Sprachen.
+ m := map[string]int{"drei": 3, "vier": 4}
+ m["eins"] = 1
+
+ // Ungebrauchte Variablen sind Fehler in Go
+ // Der Unterstrich wird verwendet um einen Wert zu verwerfen.
+ _, _, _, _, _, _, _, _, _ = s2, g, f, u, pi, n, a3, s4, bs
+ // Die Ausgabe zählt natürlich auch als Gebrauch
+ fmt.Println(s, c, a4, s3, d2, m)
+
+ learnFlowControl() // Auf zum Kontrollfluss!
+}
+
+// Go ist komplett "garbage collected". Sie unterstützt Zeiger (pointers) aber
+// keine Zeiger-Rechnungen. Fehler können sich durch "nil" einschleichen, jedoch
+// nicht durch erhöhen eines Zeigers.
+func learnMemory() (p, q *int) {
+ // Die bennanten Rückgabewerte p & q sind vom Typ *int
+ p = new(int) // Eingebaute Funktion "new" weist neuen Speicherplatz zu
+ // Der zugewiesene Speicher ist mit 0 initialisiert, p ist nicht länger nil
+ s := make([]int, 20) // So weist man 20 ints nebeneinander (im Speicher) zu
+ s[3] = 7 // Einer von ihnen wird ein Wert zugewiesen
+ r := -2 // Deklaration einer weiteren lokalen Variable
+ return &s[3], &r // & gibt die Addresse einer Variable
+}
+
+func expensiveComputation() int {
+ return 1e6
+}
+
+func learnFlowControl() {
+ // Bedingte Anweisungen verlangen nach geschweiften Klammern, normale
+ // Klammern um die Bedingung werden aber nicht gebraucht.
+ if true {
+ fmt.Println("hab's dir ja gesagt!")
+ }
+ // Die Formattierung ist durch den Befehl "go fmt" standardisiert
+ if false {
+ // nicht hier
+ } else {
+ // sonder hier! spielt die Musik
+ }
+
+ // Benutzen Sie ein "switch" Statement anstatt eine Anreihung von if-s
+ x := 1
+ switch x {
+ case 0:
+ case 1:
+ // Einzelne Fälle fallen nicht zum nächsten durch!
+ case 2:
+ // wird nicht ausgeführt
+ }
+ // Wie bei "if", braucht "for" auch keine Klammern um die Bedingung
+ for x := 0; x < 3; x++ { // ++ ist ein Statement
+ fmt.Println(x, "-te Iteration")
+ }
+ // Ab hier gilt wieder: x == 1
+
+ // For ist die einzige Schleifenform in Go, sie hat aber mehrere Formen:
+ for { // Endloschleife
+ break // nur ein Spaß
+ continue // wird nie ausgeführt
+ }
+
+ // Wie bei for, bedeutet := in einer Bedingten Anweisung zunächst die
+ // Zuweisung und erst dann die Überprüfung der Bedingung.
+ if y := expensiveComputation(); y > x {
+ x = y
+ }
+ // Funktionsliterale sind "closures"
+ xBig := func() bool {
+ return x > 100 // Verweist auf x, deklariert vor dem switch
+ }
+ fmt.Println("xBig:", xBig()) // true (im moment gilt: x == 1e6)
+ x /= 1e5 // dies macht x == 10
+ fmt.Println("xBig:", xBig()) // jetzt: false
+
+ // Wenn Sie's brauchen, werden Sie's lieben!
+ goto love
+love:
+
+ learnInterfaces() // Jetzt zum interessanten Teil!
+}
+
+// Definiere "Stringer" als ein Interface mit einer Methode: String
+type Stringer interface {
+ String() string
+}
+
+// Definiere ein Paar als struct mit zwei Feldern, Integers mit Namen x & y.
+type pair struct {
+ x, y int
+}
+
+// Definiere eine Methode von "pair". Dieser Typ erfüllt jetzt das Stringer interface.
+func (p pair) String() string { // p ist der Empfänger
+ // Sprintf ist eine weitere öffentliche Funktion von fmt.
+ // Der Syntax mit Punkt greift auf die Felder zu.
+ return fmt.Sprintf("(%d, %d)", p.x, p.y)
+}
+
+func learnInterfaces() {
+ // Der Klammer-Syntax ist ein "struct literal". Es ist ein vollkommen
+ // initialisiertes struct. Der := Syntax deklariert und initialisiert p.
+ p := pair{3, 4}
+ fmt.Println(p.String()) // Aufruf der String() Methode von p.
+ var i Stringer // Deklariere i vom Typ: Stringer
+ i = p // Ok, weil p auch vom Typ Stringer ist.
+ // Aufruf der String Methode von i, gleiche Ausgabe wie zuvor.
+ fmt.Println(i.String())
+
+ // Funktionen des fmt-Packets rufen die String() Methode auf um eine
+ // druckbare variante des Empfängers zu erhalten.
+ fmt.Println(p) // gleiche Ausgabe wie zuvor
+ fmt.Println(i) // und wieder die gleiche Ausgabe wie zuvor
+
+ learnErrorHandling()
+}
+
+func learnErrorHandling() {
+ // Das ", ok" Idiom wird häufig verwendet um zu überprüfen ob etwas schief
+ // gegangen ist.
+ m := map[int]string{3: "drei", 4: "vier"}
+ if x, ok := m[1]; !ok { // ok wird false sein, da 1 nicht in der map ist.
+ fmt.Println("keine eins gefunden")
+ } else {
+ fmt.Print(x) // x wäre der Wert, wenn er in der map wäre.
+ }
+ // Ein Fehler-Wert (error value) gibt mehr Informationen über den Grund für
+ // das Problem an.
+ if _, err := strconv.Atoi("nicht-int"); err != nil { // _ verwirft den Wert
+ // Gibt: "strconv.ParseInt: parsing "nicht-int": invalid syntax" aus
+ fmt.Println(err)
+ }
+ // Wir kommen bald nochmal auf Interfaces zurück. Aber inzwischen:
+ learnConcurrency()
+}
+
+// c ist ein Kannal, ein sicheres Kommunikationsmedium.
+func inc(i int, c chan int) {
+ c <- i + 1 // <- ist der "send" Operator, wenn ein Kannal auf der Linken ist
+}
+
+// Wir verwenden "inc" um Zahlen parallel zu erhöhen.
+func learnConcurrency() {
+ // Die selbe "make"-Funktion wie vorhin. Sie initialisiert Speicher für
+ // maps, slices und Kannäle.
+ c := make(chan int)
+ // Starte drei parallele "Goroutines". Die Zahlen werden parallel (concurrently)
+ // erhöht. Alle drei senden ihr Ergebnis in den gleichen Kannal.
+ go inc(0, c) // "go" ist das Statement zum Start einer neuen Goroutine
+ go inc(10, c)
+ go inc(-805, c)
+ // Auslesen und dann Ausgeben der drei berechneten Werte.
+ // Man kann nicht im voraus feststellen in welcher Reihenfolge die Werte
+ // ankommen.
+ fmt.Println(<-c, <-c, <-c) // mit dem Kannal rechts ist <- der Empfangs-Operator
+
+ cs := make(chan string) // ein weiterer Kannal, diesmal für strings
+ cc := make(chan chan string) // ein Kannal für string Kannäle
+
+ // Start einer neuen Goroutine, nur um einen Wert zu senden
+ go func() { c <- 84 }()
+ go func() { cs <- "wortreich" }() // schon wider, diesmal für
+ // "select" hat eine Syntax wie ein switch Statement, aber jeder Fall ist
+ // eine Kannaloperation. Es wählt eine Fall zufällig aus allen die
+ // kommunikationsbereit sind aus.
+ select {
+ case i := <-c: // der empfangene Wert kann einer Variable zugewiesen werden
+ fmt.Printf("es ist ein: %T", i)
+ case <-cs: // oder der Wert kann verworfen werden
+ fmt.Println("es ist eine Zeichenkette!")
+ case <-cc: // leerer Kannal, nicht bereit für den Empfang
+ fmt.Println("wird nicht passieren.")
+ }
+ // Hier wird eine der beiden Goroutines fertig sein, die andere nicht.
+ // Sie wird warten bis der Wert den sie sendet von dem Kannal gelesen wird.
+
+ learnWebProgramming() // Go kann es und Sie hoffentlich auch bald.
+}
+
+// Eine einzige Funktion aus dem http-Packet kann einen Webserver starten.
+func learnWebProgramming() {
+ // Der erste Parameter von "ListenAndServe" ist eine TCP Addresse an die
+ // sich angeschlossen werden soll.
+ // Der zweite Parameter ist ein Interface, speziell: ein http.Handler
+ err := http.ListenAndServe(":8080", pair{})
+ fmt.Println(err) // Fehler sollte man nicht ignorieren!
+}
+
+// Wir lassen "pair" das http.Handler Interface erfüllen indem wir seine einzige
+// Methode implementieren: ServeHTTP
+func (p pair) ServeHTTP(w http.ResponseWriter, r *http.Request) {
+ // Senden von Daten mit einer Methode des http.ResponseWriter
+ w.Write([]byte("Sie habe Go in Y Minuten gelernt!"))
+}
+```
+
+## Weitere Resourcen
+Alles zu Go finden Sie auf der [offiziellen Go Webseite](http://golang.org/).
+Dort können sie der Tutorial folgen, interaktiv Quelltext ausprobieren und viel
+Dokumentation lesen.
+
+Auch zu empfehlen ist die Spezifikation von Go, die nach heutigen Standards sehr
+kurz und auch gut verständlich formuliert ist. Auf der Leseliste von Go-Neulingen
+ist außerdem der Quelltext der [Go standard Bibliothek](http://golang.org/src/pkg/).
+Gut documentiert, demonstriert sie leicht zu verstehendes und im idiomatischen Stil
+verfasstes Go. Erreichbar ist der Quelltext auch durch das Klicken der Funktions-
+Namen in der [offiziellen Dokumentation von Go](http://golang.org/pkg/).
+