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authorNami-Doc <vendethiel@hotmail.fr>2014-07-18 07:28:45 +0200
committerNami-Doc <vendethiel@hotmail.fr>2014-07-18 07:28:45 +0200
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[haskell/de] German translation for haskell
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index 00000000..df6267f9
--- /dev/null
+++ b/de-de/haskell-de.html.markdown
@@ -0,0 +1,425 @@
+---
+language: haskell
+lang: de-de
+contributors:
+ - ["Adit Bhargava", "http://adit.io"]
+translators:
+ - ["Henrik Jürges", "https://github.com/santifa"]
+filename: haskell-de.hs
+
+---
+
+Haskell wurde als praktische und funktionale Sprache entworfen.
+Es ist berühmt für das Schema der Monaden und des Typsystems, aber
+es sticht vor allem die Einfachheit und Eleganz hervor.
+
+```haskell
+-- Einfache Kommentare beginnen mit 2 Bindestriche.
+{- So wird ein Kommentar
+über mehrere Zeilen angelegt.
+-}
+
+----------------------------------------------------
+-- 1. Primitive Datentypen und Operatoren
+----------------------------------------------------
+
+-- Normale Zahlen.
+3 -- 3
+
+-- Einfache Rechenoperationen.
+1 + 1 -- 2
+8 - 1 -- 7
+10 * 2 -- 20
+35 / 5 -- 7.0
+
+-- Die Division ist per se auf Fließkommazahlen.
+35 / 4 -- 8.75
+
+-- Ganzzahlige Division
+35 `div` 4 -- 8
+
+-- Boolesche Werte sind Primitiven.
+True
+False
+
+-- Logik Operationen
+not True -- False
+not False -- True
+1 == 1 -- True
+1 /= 1 -- False
+1 < 10 -- True
+
+-- `not` ist eine Funktion die ein Argument entgegenimmt.
+-- Haskell benötigt keine Klammern um Argumente.
+-- Sie werden einfach aufgelistet: func arg1 arg2 arg3...
+-- Wie man Funktionen definiert kommt weiter unten.
+
+
+-- Strings und Zeichen
+"Das ist ein String."
+'a' -- Zeichen
+'Einfache Anfuehrungszeichen gehen nicht.' -- error!
+
+-- Strings können konkateniert werden.
+"Hello " ++ "world!" -- "Hello world!"
+
+-- Ein String ist eine Liste von Zeichen.
+"Das ist eine String" !! 0 -- 'D'
+
+
+----------------------------------------------------
+-- Listen und Tupel
+----------------------------------------------------
+
+-- Jedes Element einer Liste muss vom gleichen Typ sein.
+-- Zwei gleiche Listen
+[1, 2, 3, 4, 5]
+[1..5]
+
+-- Haskell unterstuetzt unendliche Listen!
+[1..] -- Die Liste aller natuerlichen Zahlen
+
+-- Unendliche Listen funktionieren in Haskell, da es "lazy evaluation"
+-- unterstuetzt. Haskell evaluiert erst etwas, wenn es benötigt wird.
+-- Somit kannst du nach dem 1000. Element fragen und Haskell gibt es dir:
+
+[1..] !! 999 -- 1000
+
+-- Haskell evaluiert nun die ersten 1 - 1000 Elemente, aber der Rest der Liste
+-- bleibt unangetastet. Haskell wird sie solange nicht weiterevalieren
+-- bis es muss.
+
+-- Zwei Listen konkatenieren
+[1..5] ++ [6..10]
+
+-- Ein Element als Head hinzufuegen
+0:[1..5] -- [0, 1, 2, 3, 4, 5]
+
+-- Gibt den 5. Index zurueck
+[0..] !! 5 -- 5
+
+-- Weitere Listenoperationen
+head [1..5] -- 1
+tail [1..5] -- [2, 3, 4, 5]
+init [1..5] -- [1, 2, 3, 4]
+last [1..5] -- 5
+
+-- list comprehensions | Listen erschaffen
+[x*2 | x <- [1..5]] -- [2, 4, 6, 8, 10]
+
+-- Mit Bedingungen
+[x*2 | x <- [1..5], x*2 > 4] -- [6, 8, 10]
+
+-- Tupel haben eine feste Länge, jedes Element darf aber ein anderen Typ haben.
+-- Ein Tupel:
+("haskell", 1)
+
+-- Auf Elemente eines Tupels zugreifen:
+fst ("haskell", 1) -- "haskell"
+snd ("haskell", 1) -- 1
+
+----------------------------------------------------
+-- 3. Funktionen
+----------------------------------------------------
+-- Eine einfache Funktion die zwei Argumente hat.
+add a b = a + b
+
+-- Wenn man ghci (den Haskell Interpreter) benutzt, muss ein `let` davor.
+-- let add a b = a + b
+
+-- Eine Funktion aufrufen
+add 1 2 -- 3
+
+-- Man kann eine Funktion auch Infix verwenden,
+-- wenn man sie mit backticks umgibt
+1 `add` 2 -- 3
+
+-- So sieht die Definition eines eigenen Operators aus.
+-- Also einer Funktion deren Name aus Symbolen besteht.
+-- Die Integer Division:
+(//) a b = a `div` b
+35 // 4 -- 8
+
+-- Guards sind eine einfache Möglichkeit fuer Fallunterscheidungen.
+fib x
+ | x < 2 = x
+ | otherwise = fib (x - 1) + fib (x - 2)
+
+-- Pattern Matching funktioniert ähnlich.
+-- Hier sind drei Definitionen von fib. Haskell wird automatisch
+-- die erste Funktionen nehmen die dem Pattern der Eingabe entspricht.
+fib 1 = 1
+fib 2 = 2
+fib x = fib (x - 1) + fib (x - 2)
+
+-- Pattern matching auf Tupeln:
+foo (x, y) = (x + 1, y + 2)
+
+-- Pattern matching auf Listen.
+-- `x` ist das erste Element der Liste und `xs` der Rest der Liste.
+-- Damit können wir unsere eigene map Funktion bauen:
+myMap func [] = []
+myMap func (x:xs) = func x:(myMap func xs)
+
+-- Anonyme Funktionen (Lambda-Funktionen) werden mit einem
+-- Backslash eingeleitet, gefolgt von allen Argumenten.
+myMap (\x -> x + 2) [1..5] -- [3, 4, 5, 6, 7]
+
+-- Fold (`inject` in einigen Sprachen)
+-- Foldl1 bedeutet: fold von links nach rechts und nehme den ersten
+-- Wert der Liste als Basiswert f[r den Akkumulator.
+foldl1 (\acc x -> acc + x) [1..5] -- 15
+
+----------------------------------------------------
+-- 4. Mehr Funktionen
+----------------------------------------------------
+
+-- currying: Wenn man nicht alle Argumente an eine Funktion uebergibt,
+-- so wird sie eine neue Funktion gebildet ("curried").
+-- Es findet eine partielle Applikation statt und die neue Funktion
+-- nimmt die fehlenden Argumente auf.
+
+add a b = a + b
+foo = add 10 -- foo ist nun Funktion die ein Argument nimmt und 10 addiert
+foo 5 -- 15
+
+-- Ein alternativer Weg
+foo = (+10)
+foo 5 -- 15
+
+-- Funktionskomposition
+-- Die (.) Funktion verkettet Funktionen.
+-- Zum Beispiel, die Funktion Foo nimmt ein Argument addiert 10 dazu und
+-- multipliziert dieses Ergebnis mit 5.
+foo = (*5) . (+10)
+
+-- (5 + 10) * 5 = 75
+foo 5 -- 75
+
+
+-- Haskell hat eine Funktion `$`. Diese ändert den Vorrang,
+-- so dass alles links von ihr zuerst berechnet wird und
+-- und dann an die rechte Seite weitergegeben wird.
+-- Mit `.` und `$` kann man sich viele Klammern ersparen.
+
+-- Vorher
+(even (fib 7)) -- true
+
+-- Danach
+even . fib $ 7 -- true
+
+----------------------------------------------------
+-- 5. Typensystem
+----------------------------------------------------
+
+-- Haskell hat ein sehr starkes Typsystem.
+-- Alles hat einen Typ und eine Typsignatur.
+
+-- Einige grundlegende Typen:
+5 :: Integer
+"hello" :: String
+True :: Bool
+
+-- Funktionen haben genauso Typen.
+-- `not` ist Funktion die ein Bool annimmt und ein Bool zurueckgibt:
+-- not :: Bool -> Bool
+
+-- Eine Funktion die zwei Integer Argumente annimmt:
+-- add :: Integer -> Integer -> Integer
+
+-- Es ist guter Stil zu jeder Funktionsdefinition eine
+-- Typdefinition darueber zu schreiben:
+double :: Integer -> Integer
+double x = x * 2
+
+----------------------------------------------------
+-- 6. If-Anweisung und Kontrollstrukturen
+----------------------------------------------------
+
+-- If-Anweisung:
+haskell = if 1 == 1 then "awesome" else "awful" -- haskell = "awesome"
+
+-- If-Anweisungen können auch ueber mehrere Zeilen verteilt sein.
+-- Das Einruecken ist dabei äußerst wichtig.
+haskell = if 1 == 1
+ then "awesome"
+ else "awful"
+
+-- Case-Anweisung: Zum Beispiel "commandline" Argumente parsen.
+case args of
+ "help" -> printHelp
+ "start" -> startProgram
+ _ -> putStrLn "bad args"
+
+-- Haskell nutzt Rekursion anstatt Schleifen.
+-- map wendet eine Funktion auf jedes Element einer Liste an.
+
+map (*2) [1..5] -- [2, 4, 6, 8, 10]
+
+-- So kann man auch eine for-Funktion kreieren.
+for array func = map func array
+
+-- und so benutzt man sie:
+for [0..5] $ \i -> show i
+
+-- wir hätten sie auch so benutzen können:
+for [0..5] show
+
+-- foldl oder foldr reduziren Listen auf einen Wert.
+-- foldl <fn> <initial value> <list>
+foldl (\x y -> 2*x + y) 4 [1,2,3] -- 43
+
+-- die Abarbeitung sieht so aus:
+(2 * (2 * (2 * 4 + 1) + 2) + 3)
+
+-- foldl ist linksseitig und foldr rechtsseitig.
+foldr (\x y -> 2*x + y) 4 [1,2,3] -- 16
+
+-- die Abarbeitung sieht so aus:
+(2 * 3 + (2 * 2 + (2 * 1 + 4)))
+
+----------------------------------------------------
+-- 7. Datentypen
+----------------------------------------------------
+
+-- So kann man seine eigenen Datentypen in Haskell anlegen:
+
+data Color = Red | Blue | Green
+
+-- Nun können wir sie in einer Funktion benutzen.
+
+say :: Color -> String
+say Red = "You are Red!"
+say Blue = "You are Blue!"
+say Green = "You are Green!"
+
+-- Datentypen können auch Parameter aufnehmen:
+
+data Maybe a = Nothing | Just a
+
+-- Diese sind alle vom Typ Maybe:
+Just "hello" -- vom Typ `Maybe String`
+Just 1 -- vom Typ `Maybe Int`
+Nothing -- vom Typ `Maybe a` fuer jedes `a`
+
+----------------------------------------------------
+-- 8. Haskell IO
+----------------------------------------------------
+
+-- IO kann nicht völlig erklärt werden ohne Monaden zu erklären,
+-- aber man kann die grundlegenden Dinge erklären.
+
+-- Wenn eine Haskell Programm ausgefuehrt wird, so wird `main` aufgerufen.
+-- Diese muss etwas vom Typ `IO ()` zurueckgeben. Zum Beispiel:
+
+main :: IO ()
+main = putStrLn $ "Hello, sky! " ++ (say Blue)
+-- putStrLn hat den Typ String -> IO ()
+
+-- Es ist am einfachsten, wenn man sein Programm als Funktion von
+-- String nach String implementiert.
+-- Zum Beispiel die Funktion interact :: (String -> String) -> IO ()
+-- nimmt einen Text, tut etwas damit und gibt diesen wieder aus.
+
+countLines :: String -> String
+countLines = show . length . lines
+
+main' = interact countLines
+
+-- Man kann den Typ `IO ()` als Repräsentation einer Sequenz von
+-- Aktionen sehen, die der Computer abarbeiten muss.
+-- Wie bei einem Programm das in einer Imperativen Sprache geschreiben wurde.
+-- Mit der `do` Notation können Aktionen verbunden werden.
+
+sayHello :: IO ()
+sayHello = do
+ putStrLn "What is your name?"
+ name <- getLine -- eine Zeile wird geholt und
+ -- an die Variable "name" gebunden
+ putStrLn $ "Hello, " ++ name
+
+-- Uebung: Schreibe deine eigene Version von `interact`,
+-- die nur eine Zeile einliest.
+
+-- `sayHello` wird niemals ausgefuehrt, nur `main` wird ausgefuehrt.
+-- Um `sayHello` laufen zulassen kommentiere die Definition von `main`
+-- aus und ersetze sie mit:
+-- main = sayHello
+
+-- Lass uns untersuchen wie `getLine` arbeitet.
+-- Der Typ ist: getLine :: IO String
+-- Man kann sich vorstellen das der Wert vom Typ `IO a` ein
+-- Programm repräsentiert das etwas vom Typ `a` generiert.
+-- Der Wert wird mit `<-` gespeichert und kann wieder benutzt werden.
+-- Wir könne auch eigene Funktionen vom Typ `IO String` definieren:
+
+action :: IO String
+action = do
+ putStrLn "This is a line. Duh"
+ input1 <- getLine
+ input2 <- getLine
+ -- Der Typ von `do` ergibt sich aus der letzten Zeile.
+ -- `return` ist eine Funktion und keine Schluesselwort
+ return (input1 ++ "\n" ++ input2) -- return :: String -> IO String
+
+-- Nun können wir `action` wie `getLine` benutzen:
+
+main'' = do
+ putStrLn "I will echo two lines!"
+ result <- action
+ putStrLn result
+ putStrLn "This was all, folks!"
+
+-- Der Typ `IO` ist ein Beispiel fuer eine Monade.
+-- Haskell benutzt Monaden Seiteneffekte zu kapseln und somit
+-- eine rein funktional Sprache zu sein.
+-- Jede Funktion die mit der Außenwelt interagiert (z.B. IO)
+-- hat den Typ `IO` in seiner Signatur.
+-- Damit kann man zwischen "reinen" Funktionen (interagieren nicht
+-- mit der Außenwelt oder ändern ihren Zustand) und Anderen unterscheiden.
+
+-- Nebenläufigkeit ist in Haskell sehr einfach, da reine Funktionen
+-- leicht nebenläufig arbeiten können.
+
+----------------------------------------------------
+-- 9. Die Haskell REPL
+----------------------------------------------------
+
+-- Starte die REPL mit dem Befehl `ghci`
+-- Nun kann man Haskell Code eingeben.
+-- Alle neuen Werte muessen mit `let` gebunden werden:
+
+let foo = 5
+
+-- `:t` zeigt den Typen von jedem Wert an:
+
+>:t foo
+foo :: Integer
+
+-- Auch jede `IO ()` Funktion kann ausgefuehrt werden.
+
+> sayHello
+What is your name?
+Friend!
+Hello, Friend!
+
+```
+
+Es gibt noch viel mehr in Haskell, wie zum Beispiel Typklassen und Monaden.
+Dies sind die Ideen durch die Haskell Programmierung zum Spaß wird.
+Mit dem folgenden kleinen Beispiel werde ich euch verlassen:
+Quicksort in Haskell:
+
+```haskell
+qsort [] = []
+qsort (p:xs) = qsort lesser ++ [p] ++ qsort greater
+ where lesser = filter (< p) xs
+ greater = filter (>= p) xs
+```
+
+Haskell ist sehr einfach zu installieren.
+Hohl es dir von [hier](http://www.haskell.org/platform/).
+
+Eine sehr viele langsamere Einfuehrung findest du unter:
+[Learn you a Haskell](http://learnyouahaskell.com/) oder
+[Real World Haskell](http://book.realworldhaskell.org/).