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author | santifa <juerges.henrik@gmail.com> | 2014-07-18 00:33:59 +0200 |
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committer | santifa <juerges.henrik@gmail.com> | 2014-07-18 00:33:59 +0200 |
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diff --git a/de-de/haskell-de.html.markdown b/de-de/haskell-de.html.markdown new file mode 100644 index 00000000..df6267f9 --- /dev/null +++ b/de-de/haskell-de.html.markdown @@ -0,0 +1,425 @@ +--- +language: haskell +lang: de-de +contributors: + - ["Adit Bhargava", "http://adit.io"] +translators: + - ["Henrik Jürges", "https://github.com/santifa"] +filename: haskell-de.hs + +--- + +Haskell wurde als praktische und funktionale Sprache entworfen. +Es ist berühmt für das Schema der Monaden und des Typsystems, aber +es sticht vor allem die Einfachheit und Eleganz hervor. + +```haskell +-- Einfache Kommentare beginnen mit 2 Bindestriche. +{- So wird ein Kommentar +über mehrere Zeilen angelegt. +-} + +---------------------------------------------------- +-- 1. Primitive Datentypen und Operatoren +---------------------------------------------------- + +-- Normale Zahlen. +3 -- 3 + +-- Einfache Rechenoperationen. +1 + 1 -- 2 +8 - 1 -- 7 +10 * 2 -- 20 +35 / 5 -- 7.0 + +-- Die Division ist per se auf Fließkommazahlen. +35 / 4 -- 8.75 + +-- Ganzzahlige Division +35 `div` 4 -- 8 + +-- Boolesche Werte sind Primitiven. +True +False + +-- Logik Operationen +not True -- False +not False -- True +1 == 1 -- True +1 /= 1 -- False +1 < 10 -- True + +-- `not` ist eine Funktion die ein Argument entgegenimmt. +-- Haskell benötigt keine Klammern um Argumente. +-- Sie werden einfach aufgelistet: func arg1 arg2 arg3... +-- Wie man Funktionen definiert kommt weiter unten. + + +-- Strings und Zeichen +"Das ist ein String." +'a' -- Zeichen +'Einfache Anfuehrungszeichen gehen nicht.' -- error! + +-- Strings können konkateniert werden. +"Hello " ++ "world!" -- "Hello world!" + +-- Ein String ist eine Liste von Zeichen. +"Das ist eine String" !! 0 -- 'D' + + +---------------------------------------------------- +-- Listen und Tupel +---------------------------------------------------- + +-- Jedes Element einer Liste muss vom gleichen Typ sein. +-- Zwei gleiche Listen +[1, 2, 3, 4, 5] +[1..5] + +-- Haskell unterstuetzt unendliche Listen! +[1..] -- Die Liste aller natuerlichen Zahlen + +-- Unendliche Listen funktionieren in Haskell, da es "lazy evaluation" +-- unterstuetzt. Haskell evaluiert erst etwas, wenn es benötigt wird. +-- Somit kannst du nach dem 1000. Element fragen und Haskell gibt es dir: + +[1..] !! 999 -- 1000 + +-- Haskell evaluiert nun die ersten 1 - 1000 Elemente, aber der Rest der Liste +-- bleibt unangetastet. Haskell wird sie solange nicht weiterevalieren +-- bis es muss. + +-- Zwei Listen konkatenieren +[1..5] ++ [6..10] + +-- Ein Element als Head hinzufuegen +0:[1..5] -- [0, 1, 2, 3, 4, 5] + +-- Gibt den 5. Index zurueck +[0..] !! 5 -- 5 + +-- Weitere Listenoperationen +head [1..5] -- 1 +tail [1..5] -- [2, 3, 4, 5] +init [1..5] -- [1, 2, 3, 4] +last [1..5] -- 5 + +-- list comprehensions | Listen erschaffen +[x*2 | x <- [1..5]] -- [2, 4, 6, 8, 10] + +-- Mit Bedingungen +[x*2 | x <- [1..5], x*2 > 4] -- [6, 8, 10] + +-- Tupel haben eine feste Länge, jedes Element darf aber ein anderen Typ haben. +-- Ein Tupel: +("haskell", 1) + +-- Auf Elemente eines Tupels zugreifen: +fst ("haskell", 1) -- "haskell" +snd ("haskell", 1) -- 1 + +---------------------------------------------------- +-- 3. Funktionen +---------------------------------------------------- +-- Eine einfache Funktion die zwei Argumente hat. +add a b = a + b + +-- Wenn man ghci (den Haskell Interpreter) benutzt, muss ein `let` davor. +-- let add a b = a + b + +-- Eine Funktion aufrufen +add 1 2 -- 3 + +-- Man kann eine Funktion auch Infix verwenden, +-- wenn man sie mit backticks umgibt +1 `add` 2 -- 3 + +-- So sieht die Definition eines eigenen Operators aus. +-- Also einer Funktion deren Name aus Symbolen besteht. +-- Die Integer Division: +(//) a b = a `div` b +35 // 4 -- 8 + +-- Guards sind eine einfache Möglichkeit fuer Fallunterscheidungen. +fib x + | x < 2 = x + | otherwise = fib (x - 1) + fib (x - 2) + +-- Pattern Matching funktioniert ähnlich. +-- Hier sind drei Definitionen von fib. Haskell wird automatisch +-- die erste Funktionen nehmen die dem Pattern der Eingabe entspricht. +fib 1 = 1 +fib 2 = 2 +fib x = fib (x - 1) + fib (x - 2) + +-- Pattern matching auf Tupeln: +foo (x, y) = (x + 1, y + 2) + +-- Pattern matching auf Listen. +-- `x` ist das erste Element der Liste und `xs` der Rest der Liste. +-- Damit können wir unsere eigene map Funktion bauen: +myMap func [] = [] +myMap func (x:xs) = func x:(myMap func xs) + +-- Anonyme Funktionen (Lambda-Funktionen) werden mit einem +-- Backslash eingeleitet, gefolgt von allen Argumenten. +myMap (\x -> x + 2) [1..5] -- [3, 4, 5, 6, 7] + +-- Fold (`inject` in einigen Sprachen) +-- Foldl1 bedeutet: fold von links nach rechts und nehme den ersten +-- Wert der Liste als Basiswert f[r den Akkumulator. +foldl1 (\acc x -> acc + x) [1..5] -- 15 + +---------------------------------------------------- +-- 4. Mehr Funktionen +---------------------------------------------------- + +-- currying: Wenn man nicht alle Argumente an eine Funktion uebergibt, +-- so wird sie eine neue Funktion gebildet ("curried"). +-- Es findet eine partielle Applikation statt und die neue Funktion +-- nimmt die fehlenden Argumente auf. + +add a b = a + b +foo = add 10 -- foo ist nun Funktion die ein Argument nimmt und 10 addiert +foo 5 -- 15 + +-- Ein alternativer Weg +foo = (+10) +foo 5 -- 15 + +-- Funktionskomposition +-- Die (.) Funktion verkettet Funktionen. +-- Zum Beispiel, die Funktion Foo nimmt ein Argument addiert 10 dazu und +-- multipliziert dieses Ergebnis mit 5. +foo = (*5) . (+10) + +-- (5 + 10) * 5 = 75 +foo 5 -- 75 + + +-- Haskell hat eine Funktion `$`. Diese ändert den Vorrang, +-- so dass alles links von ihr zuerst berechnet wird und +-- und dann an die rechte Seite weitergegeben wird. +-- Mit `.` und `$` kann man sich viele Klammern ersparen. + +-- Vorher +(even (fib 7)) -- true + +-- Danach +even . fib $ 7 -- true + +---------------------------------------------------- +-- 5. Typensystem +---------------------------------------------------- + +-- Haskell hat ein sehr starkes Typsystem. +-- Alles hat einen Typ und eine Typsignatur. + +-- Einige grundlegende Typen: +5 :: Integer +"hello" :: String +True :: Bool + +-- Funktionen haben genauso Typen. +-- `not` ist Funktion die ein Bool annimmt und ein Bool zurueckgibt: +-- not :: Bool -> Bool + +-- Eine Funktion die zwei Integer Argumente annimmt: +-- add :: Integer -> Integer -> Integer + +-- Es ist guter Stil zu jeder Funktionsdefinition eine +-- Typdefinition darueber zu schreiben: +double :: Integer -> Integer +double x = x * 2 + +---------------------------------------------------- +-- 6. If-Anweisung und Kontrollstrukturen +---------------------------------------------------- + +-- If-Anweisung: +haskell = if 1 == 1 then "awesome" else "awful" -- haskell = "awesome" + +-- If-Anweisungen können auch ueber mehrere Zeilen verteilt sein. +-- Das Einruecken ist dabei äußerst wichtig. +haskell = if 1 == 1 + then "awesome" + else "awful" + +-- Case-Anweisung: Zum Beispiel "commandline" Argumente parsen. +case args of + "help" -> printHelp + "start" -> startProgram + _ -> putStrLn "bad args" + +-- Haskell nutzt Rekursion anstatt Schleifen. +-- map wendet eine Funktion auf jedes Element einer Liste an. + +map (*2) [1..5] -- [2, 4, 6, 8, 10] + +-- So kann man auch eine for-Funktion kreieren. +for array func = map func array + +-- und so benutzt man sie: +for [0..5] $ \i -> show i + +-- wir hätten sie auch so benutzen können: +for [0..5] show + +-- foldl oder foldr reduziren Listen auf einen Wert. +-- foldl <fn> <initial value> <list> +foldl (\x y -> 2*x + y) 4 [1,2,3] -- 43 + +-- die Abarbeitung sieht so aus: +(2 * (2 * (2 * 4 + 1) + 2) + 3) + +-- foldl ist linksseitig und foldr rechtsseitig. +foldr (\x y -> 2*x + y) 4 [1,2,3] -- 16 + +-- die Abarbeitung sieht so aus: +(2 * 3 + (2 * 2 + (2 * 1 + 4))) + +---------------------------------------------------- +-- 7. Datentypen +---------------------------------------------------- + +-- So kann man seine eigenen Datentypen in Haskell anlegen: + +data Color = Red | Blue | Green + +-- Nun können wir sie in einer Funktion benutzen. + +say :: Color -> String +say Red = "You are Red!" +say Blue = "You are Blue!" +say Green = "You are Green!" + +-- Datentypen können auch Parameter aufnehmen: + +data Maybe a = Nothing | Just a + +-- Diese sind alle vom Typ Maybe: +Just "hello" -- vom Typ `Maybe String` +Just 1 -- vom Typ `Maybe Int` +Nothing -- vom Typ `Maybe a` fuer jedes `a` + +---------------------------------------------------- +-- 8. Haskell IO +---------------------------------------------------- + +-- IO kann nicht völlig erklärt werden ohne Monaden zu erklären, +-- aber man kann die grundlegenden Dinge erklären. + +-- Wenn eine Haskell Programm ausgefuehrt wird, so wird `main` aufgerufen. +-- Diese muss etwas vom Typ `IO ()` zurueckgeben. Zum Beispiel: + +main :: IO () +main = putStrLn $ "Hello, sky! " ++ (say Blue) +-- putStrLn hat den Typ String -> IO () + +-- Es ist am einfachsten, wenn man sein Programm als Funktion von +-- String nach String implementiert. +-- Zum Beispiel die Funktion interact :: (String -> String) -> IO () +-- nimmt einen Text, tut etwas damit und gibt diesen wieder aus. + +countLines :: String -> String +countLines = show . length . lines + +main' = interact countLines + +-- Man kann den Typ `IO ()` als Repräsentation einer Sequenz von +-- Aktionen sehen, die der Computer abarbeiten muss. +-- Wie bei einem Programm das in einer Imperativen Sprache geschreiben wurde. +-- Mit der `do` Notation können Aktionen verbunden werden. + +sayHello :: IO () +sayHello = do + putStrLn "What is your name?" + name <- getLine -- eine Zeile wird geholt und + -- an die Variable "name" gebunden + putStrLn $ "Hello, " ++ name + +-- Uebung: Schreibe deine eigene Version von `interact`, +-- die nur eine Zeile einliest. + +-- `sayHello` wird niemals ausgefuehrt, nur `main` wird ausgefuehrt. +-- Um `sayHello` laufen zulassen kommentiere die Definition von `main` +-- aus und ersetze sie mit: +-- main = sayHello + +-- Lass uns untersuchen wie `getLine` arbeitet. +-- Der Typ ist: getLine :: IO String +-- Man kann sich vorstellen das der Wert vom Typ `IO a` ein +-- Programm repräsentiert das etwas vom Typ `a` generiert. +-- Der Wert wird mit `<-` gespeichert und kann wieder benutzt werden. +-- Wir könne auch eigene Funktionen vom Typ `IO String` definieren: + +action :: IO String +action = do + putStrLn "This is a line. Duh" + input1 <- getLine + input2 <- getLine + -- Der Typ von `do` ergibt sich aus der letzten Zeile. + -- `return` ist eine Funktion und keine Schluesselwort + return (input1 ++ "\n" ++ input2) -- return :: String -> IO String + +-- Nun können wir `action` wie `getLine` benutzen: + +main'' = do + putStrLn "I will echo two lines!" + result <- action + putStrLn result + putStrLn "This was all, folks!" + +-- Der Typ `IO` ist ein Beispiel fuer eine Monade. +-- Haskell benutzt Monaden Seiteneffekte zu kapseln und somit +-- eine rein funktional Sprache zu sein. +-- Jede Funktion die mit der Außenwelt interagiert (z.B. IO) +-- hat den Typ `IO` in seiner Signatur. +-- Damit kann man zwischen "reinen" Funktionen (interagieren nicht +-- mit der Außenwelt oder ändern ihren Zustand) und Anderen unterscheiden. + +-- Nebenläufigkeit ist in Haskell sehr einfach, da reine Funktionen +-- leicht nebenläufig arbeiten können. + +---------------------------------------------------- +-- 9. Die Haskell REPL +---------------------------------------------------- + +-- Starte die REPL mit dem Befehl `ghci` +-- Nun kann man Haskell Code eingeben. +-- Alle neuen Werte muessen mit `let` gebunden werden: + +let foo = 5 + +-- `:t` zeigt den Typen von jedem Wert an: + +>:t foo +foo :: Integer + +-- Auch jede `IO ()` Funktion kann ausgefuehrt werden. + +> sayHello +What is your name? +Friend! +Hello, Friend! + +``` + +Es gibt noch viel mehr in Haskell, wie zum Beispiel Typklassen und Monaden. +Dies sind die Ideen durch die Haskell Programmierung zum Spaß wird. +Mit dem folgenden kleinen Beispiel werde ich euch verlassen: +Quicksort in Haskell: + +```haskell +qsort [] = [] +qsort (p:xs) = qsort lesser ++ [p] ++ qsort greater + where lesser = filter (< p) xs + greater = filter (>= p) xs +``` + +Haskell ist sehr einfach zu installieren. +Hohl es dir von [hier](http://www.haskell.org/platform/). + +Eine sehr viele langsamere Einfuehrung findest du unter: +[Learn you a Haskell](http://learnyouahaskell.com/) oder +[Real World Haskell](http://book.realworldhaskell.org/). |