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diff --git a/de-de/rust-de.html.markdown b/de-de/rust-de.html.markdown new file mode 100644 index 00000000..2b1471a8 --- /dev/null +++ b/de-de/rust-de.html.markdown @@ -0,0 +1,352 @@ +--- +language: rust +contributors: + - ["P1start", "http://p1start.github.io/"] +translators: + - ["Christian Albrecht", "https://github.com/coastalchief"] +lang: de-de +filename: lernerust-de.rs +--- + +Rust ist eine Programmiersprache von Mozilla Research. +Rust vereint Sicherheit, Nebenläufigkeit und eine hohe Praxistauglichkeit. + +Sicherheit bedeuted, dass Programmierfehler ausgeschlossen werden, die zu +Speicherzugriffsfehlern führen könnten. Das funktioniert u.a. dadurch, dass +es keinen Garbage Collector gibt, sondern ein besonderes Typsystem. + +Das erste Release von Rust, 0.1, wurde im Januar 2012 veröffentlicht. +In den nächsten drei Jahren wurde die Sprache so schnell und aktiv weiter- +entwickelt, dass es einfach keine stabile gab und geraten wurde den +nightly build zu nutzen. + +Am 15. Mai 2015 wurde Rust 1.0 freigegeben, und zwar mit der Garantie einer +Abwärtskompatabilität. Verbesserungen der Kompilierzeit und andere Compiler +verbesserungen finden im Moment im nightly build statt. Von Rust gibt es im +Moment ungefähr alle sechs Wochen ein Release. Rust 1.1 beta wurde zusammen +mit dem 1.0 Release zur Verfügung gestellt. + +Obwohl Rust eine ziemlich low-level Sprache ist, vereint sie Ansätze aus +der Welt der funktionalen, der objektorientierten und der nebenläufigen +Programmierung. Dadurch kann in Rust nicht nur schnell, sondern auch sehr +effizient entwickelt werden. + + +```rust +// Dies ist ein Kommentar. Ein einzeiliger... +/* ...und multi-zeilen Kommentare sehe so aus */ + +///////////////////// +// 0. Installation // +///////////////////// +// Stabile binaries gibt es unter https://www.rust-lang.org/downloads.html + +// Programme werden in .rs Dateien geschrieben also zum Beispiel +// "main.rs" und dann kompiliert "rustc main.rs" +// Herauskommt eine ausführbare Datei "main" +// Für dieses Tutorial reicht das vollkommen aus. Für größere Projekte +// sollte das unten beschriebene Cargo angeschaut werden. + +// Cargo +// Ein gängiges Tool um Rust Projekte zu verwalten ist Cargo. Es macht im +// wesentlichen drei Dinge: Code bauen, Dependencies laden und +// Dependencies bauen. +// Um ein vorhandenes Projekt zu cargo-ifyen müssen drei Dinge gemacht werden +// * Erstelle eine Cargo.toml Konfigurationsdatei +// * Verschiebe Source Code in ein src Verzeichnis +// * Lösche das alte Executable +// +// 'cargo build' baut den Code +// 'cargo run' baut und führt das Programm aus + +/////////////// +// 1. Basics // +/////////////// + +// Funktionen +// `i32` ist der Typ für einen 32-bit signed Integer +fn add2(x: i32, y: i32) -> i32 { + // Impliziter return (kein Semikolon) + x + y +} + +// Main Funktion +fn main() { + // Zahlen // + + // Unveränderliche Variable + let x: i32 = 1; + + // Integer/float Suffixe + let y: i32 = 13i32; + let f: f64 = 1.3f64; + + // Type inference + Meistens kann der Rust Compiler selbst schlussfolgern, von welchem + Typ eine Variable ist, so dass man den Typ nicht explizit angeben muss. + In diesem Tutorial werden Typen explizit angegeben, um zu demonstrieren, + welche Möglichkeiten es gibt. Wenn man damit vertraut ist, kann man die + Typen auch weglassen und die Type Inference hilft dann im Hintergrund. + + let implicit_x = 1; + let implicit_f = 1.3; + + // Arithmetik + let sum = x + y + 13; + + // Veränderliche Variable + let mut mutable = 1; + mutable = 4; + mutable += 2; + + // Strings // + // Strings gibt es in zwei Typen: &str und String + + // Zunächst &str + let x: &str = "hello world!"; + + // Ausgabe + println!("{} {}", f, x); // 1.3 hello world + + // Ein `String` – heap-allokierter String + let s: String = "hello world".to_string(); + + // Ein string slice – ist eigentlich ein unveränderlicher Pointer + // auf einen String – er enthält nicht den Inhalt den String, sondern + // eben nur den Pointer auf etwas, dass den Inhalt kennt: + // (In diesem Fall, `s`) + let s_slice: &str = &s; + + // Ausgabe + println!("{} {}", s, s_slice); // hello world hello world + + // Vektoren/Arrays // + + // Ein Array mit fester Größe + let vier_ints: [i32; 4] = [1, 2, 3, 4]; + + // Ein dynamisches Array (Vektorentor) + let mut vector: Vec<i32> = vec![1, 2, 3, 4]; + vector.push(5); + + // Ein slice – eine unveränderliche Ansicht, oder Pointer auf einen + // Vektor oder ein Array. Wie bei Strings, nur eben bei Vektoren + let slice: &[i32] = &vector; + + // Benutze `{:?}` um eine debug Ausgabe zu erzeugen + println!("{:?} {:?}", vector, slice); // [1, 2, 3, 4, 5] [1, 2, 3, 4, 5] + + // Tuples // + + // Ein Tuple ist eine Liste mit fester Größe und kann Werte + // von unterschiedlichen Typen enthalten + let x: (i32, &str, f64) = (1, "hello", 3.4); + + // Werte aus Vektor mit `let` destrukturieren + let (a, b, c) = x; + println!("{} {} {}", a, b, c); // 1 hello 3.4 + + // Vektor Indizes + println!("{}", x.1); // hello + + ////////////// + // 2. Typen // + ////////////// + + // Struct + struct Punkt { + x: i32, + y: i32, + } + + let anfang: Punkt = Punkt { x: 0, y: 0 }; + + // Ein struct mit unbenannten Felder heisst ‘tuple struct’ + struct Punkt2(i32, i32); + + let anfang2 = Punkt2(0, 0); + + // Einfache enum, so ähnlich wie in C + enum Richtung { + Links, + Rechts, + Hoch, + Runter, + } + + let hoch = Richtung::Hoch; + + // Enum mit Feldern + enum OptionalI32 { + EinI32(i32), + Nix, + } + + let zwei: OptionalI32 = OptionalI32::EinI32(2); + let nix = OptionalI32::Nix; + + // Generics // + + struct Foo<T> { bar: T } + + // In der Standard Bibliothek heisst das hier `Option` + enum Optional<T> { + EinWert(T), + KeinWert, + } + + // Methoden // + + impl<T> Foo<T> { + // Methoden erwarten einen `self` Parameter + fn get_bar(self) -> T { + self.bar + } + } + + let a_foo = Foo { bar: 1 }; + println!("{}", a_foo.get_bar()); // 1 + + // Traits (vergleichbar mit Interfaces oder Typklassen in anderen Sprachen) + // In Traits werden nur Method Signaturen erstellt. + // Die Implementierung findet im impl statt. + + trait MacheIrgendwas<T> { + fn macheIrgendwas(self) -> Option<T>; + } + + impl<T> MacheIrgendwas<T> for Foo<T> { + fn macheIrgendwas(self) -> Option<T> { + mache(self.bar) + } + } + + let anderes_foo = Foo { bar: 1 }; + println!("{:?}", anderes_foo.macheIrgendwas()); // mache(1) + + ///////////////////////// + // 3. Pattern matching // + ///////////////////////// + + let foo = OptionalI32::AnI32(1); + match foo { + OptionalI32::EinI32(n) => println!("hier ist ein i32: {}", n), + OptionalI32::Nix => println!("hier ist nix!"), + } + + // Advanced pattern matching + struct FooBar { x: i32, y: OptionalI32 } + let bar = FooBar { x: 15, y: OptionalI32::EinI32(32) }; + + match bar { + FooBar { x: 0, y: OptionalI32::EinI32(0) } => + println!("Beide Zahlen sind 0!"), + FooBar { x: n, y: OptionalI32::EinI32(m) } if n == m => + println!("Beide Zahlen sind gleich"), + FooBar { x: n, y: OptionalI32::EinI32(m) } => + println!("Zahlen sind unterschiedlich: {} {}", n, m), + FooBar { x: _, y: OptionalI32::Nix } => + println!("Die zweite Zahl ist leer!"), + } + + ///////////////////// + // 4. Control // + ///////////////////// + + // `for` Schleife/Iterationen + let array = [1, 2, 3]; + for i in array.iter() { + println!("{}", i); + } + + // Ranges + for i in 0u32..10 { + print!("{} ", i); + } + println!(""); + // gibt aus: `0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 ` + + // `if` + if 1 == 1 { + println!("Mathe ist klappt!"); + } else { + println!("Oh nein..."); + } + + // `if` als Ausdruck + let wert = if true { + "gut" + } else { + "schlecht" + }; + + // `while` Schleife + while 1 == 1 { + println!("Läuft..."); + } + + // Unendliche Schleifen + loop { + println!("Hello!"); + } + + ///////////////////////////////////// + // 5. Speichersicherheit & Pointer // + ///////////////////////////////////// + + // Owned pointer – nur eine Sache kann einen Pointer 'besitzen'. + // Das heisst, wenn das Objekt `Box` seinen scope verlässt oder verliert, + // wird es automatisch im Speicher de-allokiert. + let mut mine: Box<i32> = Box::new(3); + // Jetzt wird die Box dereferenziert + *mine = 5; + // Jetzt geht `mine` in den Besitz von `now_its_mine` über. + // `mine` wird verschoben. + let mut now_its_mine = mine; + *now_its_mine += 2; + + println!("{}", now_its_mine); // ergibt 7 + + // Das würde nicht kompilieren, da `now_its_mine` jetzt den Pointer besitzt + // println!("{}", mine); + + // Reference – ein unveränderlicher Pointer der fremde Daten referenziert + // Wenn eine Referenz auf einen Wert gesetzt wird, heisst das, dass man den + // Wert ausleiht (‘borrowed’). + // Ein ausgeliehener Wert ist unveränderlich und lebt solange wie der + // Scope existiert, in dem er erstellt wurde. + let mut var = 4; + var = 3; + let ref_var: &i32 = &var; + + println!("{}", var); // Anders als `box`, `var` kann hier weiter verwendet werden + println!("{}", *ref_var); + // var = 5; // das kompiliert nicht, da `var` ausgeliehen ist + // *ref_var = 6; // das kompiliert auch nicht, da `ref_var` eine unveränderliche Referenz ist + + // Veränderliche Referenzen + // Solange ein Wert veränderlich geliehen wurde, kann man nicht darauf zugreifen + let mut var2 = 4; + let ref_var2: &mut i32 = &mut var2; + *ref_var2 += 2; // '*' wird benutzt um auf den veränderlich geliehenen Wert var2 zu zeigen + + println!("{}", *ref_var2); // 6 , //var2 würde nicht kompilieren. //ref_var2 ist vom Typ &mut i32, also //stores a reference to an i32 not the value. + // var2 = 2; // würde das nicht kompilieren, da `var2` geliehen wurde. +} +``` + +## Weitere Informationen + +Es gibt eine ganze Reihe mehr über Rust zu sagen. Dieser Text gibt nur einen +Einblick in die wichtigsten Sprachmerkmale. +Um mehr über Rust zu erfahren, sollte man mit den folgenden Stellen starten: + +1. Englisch: + * [Die offizielle Rust Webseite](http://rust-lang.org) + * [The Rust Programming Language](https://doc.rust-lang.org/stable/book/README.html) + * [/r/rust](http://reddit.com/r/rust) + * the #rust channel on irc.mozilla.org + +2. Deutsch + * [Rust Wikipedia](https://de.wikipedia.org/wiki/Rust_(Programmiersprache)) + * [Artikel im LinuxMagazin](http://www.linux-magazin.de/Ausgaben/2015/08/Rust) |